Am Sonntag, dem 16. Oktober 1938, fand im Stadion eine große Siegesfeier mit den Spruchbändern Wir sind frei! statt. Die Stadt Ústí nad Labem (Aussig a. d. Elbe) wurde zur freien und befreiten Stadt erklärt. Der lang ersehnte „Tag der Befreiung aus tschechischer Knechtschaft“ war gekommen.

Im Einvernehmen mit dem Reichspostdirektor durfte Ústí n. L. als einzige Stadt in der Region Polabí (Region Elbe) und als eine von sechs sudetendeutschen Städten die Drei-Pfennig-Marken mit dem Porträt Hindenburgs mit einem Stempel mit aufgehender Sonne, Schwert und Aufschrift „Aussig ist frei“ überstempeln. Auf einem 100er-Bogen wurde jede zweite Marke (20.000 Stück) überdruckt, das Porto für ein Paar betrug 50 Pfennig.

Es erschienen die ersten Festtagsstempel. Am schnellsten war das Postamt in Bukov, wo der Stempel bereits am 9. Oktober 1938 verwendet wurde. Am Abend hatten auch die Postämter in Trmice und Střekov bereits einen ähnlichen Stempel. Die Stempel wurden offensichtlich lange vor den Ereignissen hergestellt, wahrscheinlich bereits nach der Reise der Deutschen aus dem Bezirk Ústí zur Tagung der Turnerschaft nach Wrocław (Breslau), wo die Begegnung mit den Reichsdeutschen einen großen Einfluss auf sie hatte. „Endlich frei von den Tschechen! Gott schütze Adolf Hitler!“ Bei den Neuwahlen in Ústí n. L. am 4. Dezember 1938 gab es ein überwältigendes „JA“ zur Annexion des Sudetenlandes. (Insgesamt 45.630 JA, 156 NEIN). Zu diesem Datum gab auch die Reichspost ihre Gedenkmarken heraus.