Dieser kurze Überblick der Aufdrucke aus Vratislavice nad Nisou (Maffersdorf) soll Sammler und Forscher mit dieser vorläufigen Ausgabe bekannt machen und sie dazu anregen, Informationen zu sammeln und diesen Artikel zu vervollständigen. Für meine Recherchen habe ich deutsche Literatur und öffentlich zugängliche Quellen verwendet.
Zwischen Liberec (Reichenberg) und Jablonec (Gablonz) liegt eine kleine Stadt Vratislavice nad Nisou. Die kleine Industriestadt war bekannt für die Herstellung von Textilien, Teppichen und Keramik und als Geburtsort von Konrad Heinlein, dem Führer der SdP. Heute ist Vratislavice ein Teil von Liberec.
Die tschechoslowakischen Behörden verließen Vratislavice endgültig erst am 07.10.1938 gegen 4 Uhr morgens und nahmen den größten Teil der Postwertzeichen mit. Die SdP übernahm den Betrieb aller Ämter, einschließlich des Postamtes, und wurde zur gesetzgebenden Körperschaft in diesem Gebiet. Die SdP ernannte sofort Konsul Dr. Lierau aus Liberec, den höchsten Reichsbeamten in diesem Gebiet, zu ihrem offiziellen Vertreter. Im deutschen Konsulat wurde ein ausführliches Protokoll über den Aufdruck der tschechoslowakischen Briefmarken angefertigt und mit dem Amtssiegel versehen. Den Auftrag zur Herstellung des Stempels erhielt Alfred Elstner, Rosenthal. Da die Tschechen den größten Teil der Postwertzeichen mitgenommen hatten, wurden die Marken für den Aufdruck in den Tabakläden und Geschäften der Region gesammelt. Einige davon waren nicht mehr gültig.
Der Aufdruckstempel wurde am 08.10.1938 abends geliefert und man begann sofort mit dem Überdrucken. Aufdrucke wurden bis zum 14.10.1938 hergestellt. Zwischen dem 8. und 9.10.1938 war der Sonderstempel auch als Entwertungsstempel gültig. Beim Kauf einer Marke mit Aufdruck wurde ein Zuschlag von 5 Kronen erhoben. Dieser Zuschlag diente der Finanzierung der SdP, des Betriebs des Postamtes, der Herstellung von Fahnen und der Hilfe für heimkehrende Sudetendeutsche und deutsche Flüchtlinge aus den umliegenden Wäldern.
Die SdP beauftragte mehrere Beamte, die Anzahl der verkauften und überdruckten Marken zu überprüfen und eine Liste zu erstellen. Dank dieser Maßnahmen ist die genaue Anzahl der verkauften Marken mit Aufdruck bekannt. Der Aufdruck aus Vratislavice wurde somit vom Reichsamt als offiziell anerkannt.
Wie Dr. Horr in seinem Buch „Die Postwertzeichen des Sudetenlandes“ beschreibt, wurden etwa 90 % aller Marken sofort gestempelt oder mit einem Festtagsstempel versehen. Einzelne ungestempelte Marken sind schwer zu finden.
Aufdrucke von Vratislavice nad Nisou
Die postalische Gültigkeit der Aufdrucke aus Maffersdorf reicht vom 8.10. bis 16.10.1938. Es wurden bis zu 138 Typen tschechoslowakischer Marken überdruckt. Gedrehte, verschobene und doppelte Aufdrucke gibt es nur in einer geringen Anzahl und sind daher sehr selten. Die Zierfeldern wurden nicht immer überdruckt, und für die Aufdrucke wurde nur ein Gummistempel verwendet. Es gibt nur eine Art von Aufdruck.
Das Ausrufezeichen nach dem Wort „frei“ befindet sich unter dem Wort „sind“ genau zwischen den Buchstaben „i“ und „n“. Der Aufdruck ist schwarzbraun bis schwarz, und die Form des Ausrufezeichens ist dünn und oben abgerundet. Das Hakenkreuz ist leicht nach links geneigt. Würde man eine gerade Linie entlang der rechten oberen Seite des Kreuzes ziehen, so würde sie den Buchstaben „W“ halbieren. Durch die häufige Verwendung des Stempels wurde der Aufdruck immer undeutlicher. Würde man also bei der Echtheitsprüfung eine gerade Linie ziehen, so müsste diese an den ursprünglichen oberen Balken des Kreuzes stoßen.
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen begann gleichzeitig die freie Verwendung der Reichsmarken. Die Posttarife wurden zum Kurs 1 Krone => 10Pf umgerechnet. Die Mischfrankatur ist am häufigsten in Kombination mit den Hitler- und Hindenburg-Marken zu finden. Diese Marken wurden von den deutschen Truppen mitgebracht und die Menschen kombinierten sie mit den Aufdrucken, um zu zeigen, dass sie zum Reich gehören.
Staatswappen
Porträts
Landschaften, Burgen, Städte
Flugpostmarken
Zustellmarken als Freimarken verwendet
20. Jahrestag der Schlacht bei Arras
Zeitungspostmarken - Falke im Flug
Zeitungspostmarken - Tauben
100. Todestag von Karel Hynek Mácha
20. Jahrestag der Schlacht bei Zborów
Kleine Entente
J. E. Purkyně
BIT 1937
Sokol Winterspiele
Für Kinder
Legionärsmarken
X. Allgemeine Versammlung von Sokol in Prag (Fügner)
Ausstellungen in Pilsen und Kaschau
Block
Gebrauchte Exemplare
Die Quellen:
Handbuch der Sudetenphilatelie, Gerhard A. Späth (2021)
Die Postwertzeichnen des Sudetenlandes, J. Hugo Hörr (1941/1963)
Michel – Deutschland-Spezial (2021)
Sudeten-Deutsche Befreiungs-Stempel, Julius Bochmann (1939)
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